Am 24.10.2017 fand eine von Frau Dahms für den Fachbereich Religion/Werte und Normen der IGS Kronsberg organisierte Podiumsdiskussion zum Thema: „Reformation – historisch und theologisch“ statt. Diese war für den 12. Jahrgang organisiert, da es dort Thema im Unterricht ist.
Auch der Fachbereich Gesellschaftslehre war involviert und übernahm dankenswerter Weise einen Teil der inhaltlichen Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler.
Als Referenten konnten Herr Jürgen Gansäuer, Landtagspräsident von 2003-2008 und Historiker sowie Dr. Stephan Vasel, stellvertretender Superintendent des Amtsbereichs Hannover Südost gewonnen werden. Die Schulleiterin Frau Fleer eröffnete die Veranstaltung und begrüßte die Referenten und dankte Frau Dahms für die Organisation. Frau Dahms machte den Spannungsbogen zwischen den beiden Themenbereichen deutlich.
Herr Gansäuer stellte den historischen Teil mit einem Überblick der Kirchengeschichte von der Antike bis zum Zeitalter der Reformation dar und verwies aber auch auf die Wurzeln des Christentums, z.B. durch die Seligpreisungen in der Bibel.
Dabei wurde immer wieder deutlich, dass die Kirche des Mittelalters sich weit von den Wurzeln und den Ideen von Jesus Christus entfernt hatte und das zum großen Kritikpunkt aller Reformatoren wurde. Denn Päpste hatten offen Geliebte und Kinder und lebten im Prunk, während die Bevölkerung durch den Zehnten diesen finanzierte und dadurch oft Hunger litt. Dieses war Auslöser für Luther an seiner Kritik des Ablasses, der Teil der 95 Thesen war, die Luther 1517 in Wittenberg veröffentlichte.
Dr. Vasel stellte den theologischen Teil mit Hilfe einer Schatzkiste und neun entsprechenden Symbolen dar, die Frau Dahms aus der Kiste zog und Dr. Vasel dann die entsprechenden Erläuterungen gab.
Dabei wurde immer wieder Bezug auf die Gegenwart genommen und die Bedeutung der Reformation in aktueller Zeit dargestellt.
Mit einer Tasse mit der Aufschrift „Ich gehöre zu Gottes Bodenpersonal“ wird das Priestertum aller Getauften deutlich. Alle Christen gehören zum geistigen Stand und können – nicht nur im Notfall – taufen.
Oder mit der Bibel in deutscher Sprache wird deutlich, dass zu diesem Zeitpunkt alle des Lesens Mächtigen Zugang zu den Glaubensgrundsätzen haben und damit selber denken können. Sie ist ein Wegbereiter der Aufklärung.
Im Anschluss fand nach Rückfragen eine rege Diskussion mit den Schülerinnen und Schülern statt, die die Frage nach der Trennung von kirchlichen und staatlichen Feiertagen stellten, was in die Zuspitzung führte, wenn man kirchliche Feiertage abschaffe, würde das auch die Abschaffung von Weihnachten und Ostern als Feiertage bedeuten.
Viele Fragen wurden von beiden Referenten beantwortet, was deutlich macht, dass reformatorisches Denken einen ganzheitlichen Blick benötigt, welches bis heute aktuell ist und weiter im Mittelpunkt unseres Denkens steht.
Unsere Schülerinnen mit ihren durchaus kritischen, aber durchaus fundierten Fragen machten den beiden Referenten Spaß, wie sie im Nachgespräch äußerten.
Vielleicht findet sich in ein paar Jahren ein anderes kirchenhistorisches Thema und sie kommen wieder….
Vielen Dank an Franziska Lehmann und Matthias Adomeit an ihre Moderation, Frederik Longardt an der Technik sowie Joanna Brzezinska für die Schönen Fotos.
(Kristine Dahms, stellv. FBL Religion/Werte und Normen)